Samstag, 7. Dezember 2019

Auf der Farm



Am Abend waren wir bei den Kleins auf der Farm zu Besuch. Wunderschön gelegen, umgeben von Weideland mit Blick auf die Berge.


Kaum angekommen wurden wir von David mit einem Quad ausgestattet und von ihm und Franjo über die Farm geführt. Mit den Quads ging es von Weide zu Weide und Franjo erzählte uns, welche Tiere dort zu sehen waren.




Am zutraulichsten waren die Wapiti-Hirsche. Nach kurzer anfänglicher Scheu kamen sie neugierig näher.



Neugierig beschnupperten sie uns.


Sogar die Quads wurden genau unter die Lupe genommen.


Fütterungsversuch:

Beim nächsten Mal dann doch noch mit Erfolg.






Anschließend hatten wir noch jede Menge Spaß , indem wir mit den Quads und David mit seinem Motorrad durchs Gelände fuhren.


Als ich dran war, hatten sie mir vorher zwar genau erklärt, wo Gas und Bremsen sind, aber leider funktionierten die Bremsen nicht...  so wären wir fast wieder rückwärts den Berg runter gerollt, den wir gerade hochgefahren sind! :-)


Anschließend überredete Franjo uns zu einer Runde Dart in der Scheune. Dabei hatten wir so viel Spaß, dass wir am Ende mehrere Stunden spielten, bis es schon fast Mitternacht war.


Trotzdem war der Abend noch lange nicht vorbei, denn Oskar und David kamen spontan auf die Idee, noch auf Hasenjagd zu gehen. So fuhren wir mit dem Auto über das Farmgelände und hielten Ausschau... Es dauerte nicht lange, bis uns die ersten Possums über den Weg liefen. Man muss dazu sagen, dass Possums, und leider auch Hasen und Kaninchen hier eine absolute Plage sind. Alles sind keine hier ursprünglichheimischen Tiere und wurden von den ersten Siedlern hier eingeschleppt. Da sie keine natürlichen Feinde in Neuseeland haben (irgendwelche größeren Raubtiere gibt es hier nicht), vermehren sie sich ohne Ende. Das ist nicht nur schlecht für die Farmer, sondern vor allem für die hier ursprünglich heimischen Vogelarten, wie den Kiwi. Dieser ist leider sehr selten geworden und wird auf einigen Inseln im Fjordland, die als frei von Feinden gelten, wieder angesiedelt.
Possums sind Beuteltiere und wurden aus Australien eingeschleppt. In der Nacht sahen sie aus wie ein Fellknäul mit leuchtenden Augen. Das Fell ist einiges wert und wird zu Possumwolle weiterverarbeitet, die anscheinend sehr gut wärmt.

Stolzer Jäger:


Nach drei Possums musste dann ein Hase dran glauben.


Nach diesem Jagderfolg waren wir dann den nächsten Tag beschäftigt. Zum Glück half David nicht nur in der Nacht beim Fell Abziehen und Ausnehmen, sondern auch am nächsten Morgen beim fachmännischen Zerteilen. Gar nicht so leicht...



Dank der Chefkoch-App fand sich dann auch schnell das passende Rezept für einen Hasenbraten. Zwar mussten wir bei den Zutaten und Gewürzen ein bisschen improvisieren, aber am Ende haben wir es ganz gut hinbekommen und es hat wirklich sehr lecker geschmeckt.




Auf jeden Fall haben wir durch die ganze Aktion mal wieder gesehen, was eigentlich hinter so einem "Stück Fleisch" steckt. Im Alltag geht man mal eben in den Supermarkt oder zum Metzger, kauft das passende Stück Fleisch, fertig portioniert und geschnitten, am besten sogar schon mariniert und fertig. Aber es steckt doch sehr viel mehr dahinter. Nicht nur die Haltung, Züchtung, das Schlachten und die weitere Verarbeitung, sondern auch der eigene Fleischkonsum werden einem bewusster. Auf jeden Fall ist unsere Wertschätzung von Fleisch gestiegen.

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