Sonntag, 29. September 2019

Mauis Westen


Kaum stiegen wir in Hawaii aus dem Flugzeug, empfing uns eine wunderbare Wärme, die uns nach der Kälte in Alaska gerade recht kam. Wir kamen abends auf Oahu in Honolulu an, haben uns aber spontan entschlossen direkt nach Maui (eine der Nachbarinseln) weiterzufliegen. Sobald wir eine Unterkunft gefunden und gebucht hatten, nahmen wir einen der letzten Flieger und checkten müde, aber happy, in einem Hostel in Kahului ein.
Ab dem folgenden Tag hatten wir uns einen Van gemietet, der so groß war, dass wir auch darin schlafen konnten. Matratze und Bettzeug hatten wir aus Alaska mitgebracht.


Das Schöne an Inseln ist, dass man einfach immer nah am Meer ist. Selbst wenn man gerade nicht am Strand ist, kann man auch beim Fahren um und über die Insel immer wieder schöne Ausblicke genießen.

Kaum hatten wir das Auto, fuhren wir also an den nächstbesten Strand, da wir es kaum erwarten konnten, und genossen das erste Baden im warmen Meer.

Nach einem obligatorischen Walmart-Besuch, bei dem wir uns mit dem Nötigsten für die Woche eindeckten, fuhren wir mal eben auf die andere Seite der Insel (von Nord nach Süd geht das wirklich schnell) und zu unserem ersten Übernachtungsplatz, dem Papalaua Beach Park direkt am Meer. Dort konnten wir einen schönen Sonnenuntergang genießen.


Am nächsten Tag liehen wir uns in Lahaina ein Surfboard aus, worauf sich Oskar schon die ganze Zeit gefreut hatte. Nachdem die GoPro leider zu Hause geblieben ist, gibt's leider keine Bilder davon...

Wir übernachteten wieder im Van. Zuerst standen wir vor einem State Park nördlich von Lahaina, aber kurz vor Mitternacht klopfte es an die Scheibe und wir wurden freundlich darauf hingewiesen, dass hier kein Overnight Parking erlaubt sei. Nach einem kurzen Schreck war der Security-Typ aber total freundlich und nannte uns einen anderen Platz, wo wir stehen bleiben könnten. Als wir nicht sofort wussten, wo das sein soll, ist er uns kurzer Hand mit seinem Wagen vorausgefahren, echt total nett!

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es eine Runde Schnorcheln in einer ruhigen, felsigen Bucht (Honolua Bay), wo es einige Korallen und daher viele schöne, bunte Fische zu bewundern gab (da hat sich das Neun-Dollar-Schnorchelset vom Walmart doch schon gelohnt ;-) .)

Danach umrundeten wir das nordwestliche Ende der Insel und kamen noch an einigen Highlights vorbei. Eines davon war das "Nakalele Blowhole", bei dem Meerwasser durch ein Loch im Felsen immer wieder in Fontänen nach oben geschossen wurde:




Ganz in der Nähe waren die "Olivine Pools", natürliche Badebecken mit ruhigem Wasser direkt an der Küste. Drum herum tobte die raue See und ab und an klatschte wieder eine Welle über die Felsen.



An der Steilküste hatte man viele schöne Ausblicke:




Zwischen den Felsen, in den grünen Tälern gab es oft dschungelartige Natur, Farne, Kletterpflanzen, Palmen - und dazwischen liefen immer wieder Hühner umher! :-)




Ungewohnt, sprichwörtlich mit dem ersten Hahnenschrei geweckt zu werden...


Nach der nur halb durchschlafenen Nacht und der noch ungewohnten Hitze (erst Recht im Gegensatz zu Alaska) gönnten wir uns für die darauffolgende Nacht zurück in Kahului ein Zimmer mit Klimaanlage.

Mitte der Woche legten wir einen entspannten Strandtag im Kanaha Beach Park ein, und da für den Norden der Insel guter Wind gemeldet war, liehen wir uns Windsurfausrüstung aus. (Ja, weder Teleobjektiv noch GoPro, daher wieder nur ein paar Handy-Schnappschüsse...)






Dienstag, 24. September 2019

Abschied von Alaska


Auf unserem Weg nach Homer fuhren wir durch ein riesiges Waldbrandgebiet. Das Feuer hatte kilometerlang alles verwüstet. Teilweise ragten einzelne überlebende Bäume hervor, doch von den meisten war nur noch ein verkohlter Rest übrig. An anderen Stellen war der Boden verbrannt und die Bäume fielen einfach um.


Die Luft roch verbrannt und in der Ferne konnten wir immer noch Rauchsäulen sehen (trotz starker Regenfälle in den letzten Tagen). Davor ein toter Wald - alles verbrannt...


Zum Glück konnten wir an anderer Stelle auch sehen, wie "schnell" sich die Natur von so etwas erholen kann, und wieder neue Pflanzen empor schießen und ihre Chance nutzen.


Auf unserer Strecke gab es aufgrund der Feuer sehr viele Baustellen, da die Straße neu geteert werden musste. Im Nachhinein erfuhren wir, dass wir Glück hatten, die Strecke überhaupt fahren zu können, da die Straße wohl lange ganz gesperrt war.

Gestaunt haben wir sehr über die "lebendigen Baustellenampeln". Aus Europa kennen wir das ja gar nicht, dass zu Beginn und am Ende einer Baustelle ein Arbeiter steht, der ein Schild für alle Autofahrer hochhält: STOP oder SLOW. Beim ersten Mal haben wir uns nur gewundert, aber als wir dann bemerkt haben, dass es hier wirklich bei jeder Baustelle so gemacht wird, konnten wir nur noch die Köpfe schütteln. Bei Kreuzungen wurden dann natürlich vier Personen benötigt und bei längeren einspurigen Strecken gab es dann auch noch ein Auto, dass den Weg im Schneckentempo mit Blinklicht vorausfuhr (wie ein safety-car bei der Formel 1) . Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Armen Tag und Nacht da stehen, auch bei strömendem Regen und Eiseskälte. Da ist die Version bei uns mit Hütchen, Warnbarken oder einfachen Baustellenampeln doch gar nicht so schlecht.



Nach dem Waldbrandgebiet kam dann aber eine sehr schöne Strecke an der Küste entlang Richtung Süden. Ständig hatten wir tolle Ausblicke aufs Meer und dahinter konnte man oft Bergketten und Gletscher anderer Landzungen und Inseln sehen (auf dem Foto nur schwer zu erkennen, aber dafür ist ein Adler mit drauf ;-) )



Homer selbst lag an der südlichen Landspitze und es gab viele kleine Shops, Restaurants und Souvenirläden. Im Sommer vermutlich eine Touristenhochburg. 





Von hier aus starten unzählige Schiffe und Boote zum Fischen, Fähren zu den vielen Inseln oder Touri-Boote (Hochseeangeln, Tierbeobachtungen, Gletschertouren, ...)



Leider hatten einige der Shops und Cafes schon geschlossen, Saisonende!


Ganz in der Nähe von Homer haben wir auf einem schön gelegenen Campground direkt am Meer übernachtet mit tollem Blick übers Meer und Sonnenuntergang hinter den schneebedeckten Bergen.






Die letzten zwei Tage unserer Alaska-Zeit verbrachten wir in Anchorage. Dank einer Buchung über AirBnB haben wir bei unseren Gastgebern im Haus mit übernachtet und freuten uns über den Austausch mit Paul.

Wir genossen einen letzten Spaziergang im Bicentennial Park. Als es wieder anfing zu regnen, dachten wir mit Vorfreude an unsere nächste Reiseetappe, die uns viel Wärme und Sonne bringen würde. So fiel uns der Abschied von Alaska mit seiner beeindruckenden Natur ein kleines bisschen leichter. 

Montag, 16. September 2019

Exit Glacier


Unsere nächste Tour führte uns zum Exit Glacier. Wir waren uns zwar nicht sicher, ob wir dort wandern konnten, da einige Loops und Trails im Tal gerade wegen zu häufiger Bärensichtungen gesperrt waren, aber wir hatten Glück und die eigentliche Wanderung entlang der Gletscherzunge den Berg hinauf war offen.

Interessant waren die Schilder mit Jahreszahlen, die zeigten, wie weit der Gletscher in den Jahren zurück gegangen ist. Bei diesem Ausblick hier stand 2010 und das aktuelle Ende war ca. einen Kilometer entfernt (links im Bild ist nur der Schmelzwasserfluss):


Nach ein paar Höhenmetern hatten wir auch einen tollen Blick ins Tal auf das riesige Kies- und Flussbett, in das der Gletscher ausläuft.


Weiter oben hatten wir dann geniale Sicht auf den Gletscher.

Auf dem Berg hinter uns sieht man den selben Gletscher, nur einen anderen Ausläufer, von dem das Schmelzwasser ins Tal stürzt.



Auch hier konnten wir wieder die bizarre Oberfläche des Eises sehen, blau schimmernd mit Ablagerungen, Rissen und Spalten.


Und auch hier gibt es wieder ein Video für euch... ;-)
Ganz liebe Grüße nach Hause!


Byron-Glacier


Noch am selben Tag, an dem wir das Auto bekommen haben, beschlossen wir am Spätnachmittag spontan noch einen "Spazierweg" zum Byron Glacier zu gehen. Am Ende dieses Spazierwegs hatten wir dann zwar schon einen tollen Blick auf den Gletscher, aber so richtig nah dran waren wir noch nicht. Er sah aber schon von weitem so beeindruckend aus, dass wir da unbedingt noch näher ran wollten.

 Neben dem Weg kam uns schon der Gletscher-Fluss entgegen.


Am Ende des offiziellen Weges, schon mit tollem Blick auf den Gletscher.


Zuerst dachten wir, wir müssen "nur kurz" über die Moräne klettern, die der Gletscher vor sich hergeschoben hat.


Aber der steinige Weg erwies sich noch deutlich länger und anstrengender als gedacht. So wurde aus dem "Spazierweg" doch noch spontag eine Wanderung, aber an Umkehren war bei der Aussicht, ganz nah an den Gletscher heranzukommen, nicht zu denken! ;-)

Als wir näher kamen, konnten wir dann erst so richtig sehen, wo die Eismassen überall waren. Von weitem sah man ja vor allem die vielen Steine und Felsbrocken, die der Gletscher mit ins Tal brachte...


Unter dem Eis floss das geschmolzene Wasser entlang und aus kleinen Höhlen heraus bis ins Tal.


Aus der Nähe schimmerte das Eis teilweise richtig blau.


Immer wieder knisterte es irgendwo und kleine Steinchen bröckelten von der oberen Kante des Eises herab.


Was für ein Erlebnis!! Hier ein kurzes Video für euch, auch wenn es dem Naturschauspiel in Original nicht ganz gerecht wird.



Roadtrip


Für unsere letzte Woche in Alaska haben wir uns nach einem Zwischenstop in Alaskas Hauptstadt Anchorage ein Auto gemietet und wollen die Gegend im Süden erkunden. Sie ist von Gletschern geprägt und es gibt jede Menge Berge, Seen, Flüsse, Fjorde und eben noch richtig viele, große und kleine, echte Gletscher.



Nachdem unser Auto etwas größer ausfiel als erwartet (für die Verhältnisse vor Ort immer noch klein) haben wir uns spontan im Walmart eine große Luftmatratze und Kissen besorgt um im Auto schlafen zu können.


Auf dem Highway Richtung Seward:




Herbstwanderungen


Mitterweile ist es hier in Alaska schon total herbstlich geworden und die Blätter leuchten gerade wunderschön in allen Farben.

Wir haben uns für drei Tage eine kleine Hütte etwas abseits in der Nähe eines Wandergebiets gemietet, zwar mit Strom, aber ohne fließendes Wasser. Nachdem wir hier schlecht per Anhalter hin fahren konnten, haben wir Uber ausprobiert, was erstaunlich schnell und gut funktioniert hat.

Die Hütte sah etwas windschief aus (irgendwie hat sie mich an den Fuchsbau erinnert), aber es war alles Notwendige vorhanden. Und: Es gab sogar eine selbst gezimmerte kleine Sauna :-)



Von hier aus unternahmen wir zwei Wanderungen auf die benachbarten Berge. Teilweise wolkenverhangen, teilweise mit Sonnenschein. Die Wanderwege selbst waren nicht so angelegt und gepflegt, wie das bei uns in Europa der Fall ist, sondern teilweise total überwuchert. Außerdem halten sie hier wahrscheinlich nicht so viel von Serpentinen, die Wege gingen eher ziemlich direkt und steil den Berg hinauf, was teilweise ganz schön rutschig war. Aber die leuchtenden Herbstfarben und der schöne Blick von oben ins weite Tal haben uns wieder entschädigt!


Durch "fireweed" (so heißt diese Pflanze) auf den "blueberry knot".